Einige der steilsten Straßen der Welt finden sich in San Francisco. Die krummste Straße der Stadt ist die Lombard Street. Sie ist eine Einbahnstraße und die Autos fahren vom Hügel, dem Russian Hill, beinahe im Schritttempo in die Stadt hinunter, zumal sich die Straße auf dem Hügel schlangenlinienförmig über acht Kurven entlang nach unten windet und so eine Herausforderung für den Autofahrer darstellt. Eines der Häuser der Straße findet man in Hitchcocks „Vertigo“.
Die Städteplaner von San Francisco legten im 19. Jahrhundert ein Straßennetz fest, das einem ähnlichen Muster anderer amerikanischer Großstädte wie New York folgte: Unterteilt in Streets und Avenues und das alles in einem quadratischen Raster. Der Vorteil einer solchen Straßenaufteilung ist, dass man sich recht schnell orientieren kann. Allerdings bedachte man in San Francisco bei der Straßenplanung nicht die vielen Hügel der Stadt. Die Straßen verlaufen die Hügel hoch und wieder hinunter, als ob es sie nicht gäbe und die Straßen ebenerdig wären. Heutzutage sind die Steigungen für Autos, Straßenbahnen und Busse kein Problem. In den Anfangsjahren waren die Wohngegenden auf den Hügeln jedoch nicht beliebt, denn sie waren schwer zu erklimmen. Damals war man entweder zu Fuß, mit dem Pferd oder in Kutschen unterwegs. Die Pferde konnten aber die steilen Hügel mit einer Kutsche vor Erschöpfung oft genug nicht hinauf. Wie gut deshalb, dass es das Cable Car gibt, das im Jahr 1873 die Straßen von San Francisco eroberte. Erst die Cable Cars ermöglichten es, dass San Francisco sich auf die Hügel hinauf ausdehnen und wachsen konnte. Um das Jahr 1900 breiteten sich die Cable Cars über ein Netz mit einer Länge von 85 km aus.
Das System der Cable Cars ist ein ganz spezielles, das bis heute unverändert geblieben ist. Stahlseile verlaufen unter der Straße entlang in der Mitte des Gleises. Sie bewegen sich mit einer konstanten Geschwindigkeit von 15 km/h und werden von einem zentralen Ort aus angetrieben. Die Cable Cars selbst greifen über einen Hebel, den der Fahrer betätigt, in das Stahlseil hinein und werden nun von dem Seil gezogen. Geht es bergab, dann muss der Fahrer kräftig bremsen. Am Ende der Strecke werden die Cable Cars dann mithilfe einer Scheibe gedreht und so wieder in die richtige Fahrtposition für die Rückfahrt gebracht.
Heute sind noch drei Linien in Betrieb, die vor allem bei Touristen beliebt sind. Die Powell-Mason, die Powell-Hyde und die California-Line. An jeder Haltestelle wird bei Hochbetrieb nur eine bestimmte Anzahl an Fahrgästen mitgenommen, sodass die Cable Cars nicht schon an der ersten Haltestelle voll sind. Eine besonders schöne Strecke ist die Powell-Hyde Linie, die am oberen Teil der Lombard Street entlang fährt. An den Kurven gilt es, sich festzuhalten, vor allem, wenn man einen Stehplatz auf den Trittbrettern hat, von denen sich wiederum auch der beste Blick bietet. Die Fahrkarten werden in Bar beim Schaffner im Cable Car bezahlt.
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