Ist man in den USA mit einem Mietwagen unterwegs, so wird man früher oder später die Hürde des Tankens nehmen müssen. Der Ablauf ist ein wenig anders als der, den wir von Europa aus kennen, andererseits aber auch nicht ganz so schwierig, wie er oft dargestellt wird.
In den USA geht man zunächst an den Schalter der Tankstelle und nennt dort einen Dollarbetrag, zu dem man den Tank auffüllen möchte. Ein hoher Betrag wäre $50, die man aber in der Regel nicht benötigt, sondern meist sind, wenn der Tank eines Standard-Pkws noch ein Viertel gefüllt ist, $30 oder oft sogar ein geringerer Betrag ausreichend. Von Bedeutung sind also weder die zu tankenden Liter noch die in den USA übliche Mengenbezeichnung in Gallons, sondern nur der Wert in Dollar. Bis zu diesem Betrag wird dann der Tank aufgefüllt und die Zapfsäule stoppt automatisch, sobald er erreicht ist. Hat man nun einen zu geringen Betrag angegeben und möchte den Tank aber voll tanken, so müsste man also nochmals am Schalter einen Betrag nennen und erneut beginnen. Hat man wiederum einen zu hohen Betrag genannt, so bekommt man am Schalter über die Differenz problemlos eine Rückerstattung. Das bedeutet, dass man bei Barzahlung den Betrag in eben dieser Form, also Bar, zurück erhält. Hat man mit Kreditkarte gezahlt, so erhält man auf diese eine Gutschrift und bekommt über diesen Betrag ebenfalls noch mal einen Beleg, "Credit" genannt. Ganz selten funktioniert das System, das in Europa üblich ist, also erst Tanken und dann Zahlen.
Man kann an der Tanksäule auch direkt die Kreditkarte eingeben, aber dies funktioniert nur mit einer amerikanischen Kreditkarte. Das liegt daran, dass man bei dieser Variante auch die eigene Postleitzahl eingeben soll, die zur Kreditkarte passen und eine US-amerikanische Postleitzahl sein muss. Es würde bei einer europäischen Kreditkarte also auch nicht nützen, eine fiktive oder eine beliebige US-Postleitzahl einzugeben.
Bei der Autovermietung sollte man danach fragen, was genau getankt werden soll. Standard bleifreies Benzin – "unleaded" genannt – läuft i. d. R. unter der Nummer 87. Wenn man also den gewünschten Betrag, zu dem getankt werden soll, am Schalter genannt hat und der Kassierer die Tanksäule dafür freigeschalten hat, nimmt man den Zapfhahn wie sonst üblich und drückt dann die entsprechende Nummer, also eben beispielsweise 87, an der Tanksäule, bevor man die Feststelltaste des Zapfhahns drückt.
Alles in allem also nicht so schwierig, sondern problemlos und spätestens nachdem man ein paar Mal getankt hat, beinahe ein Kinderspiel!
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Diana (Sonntag, 03 November 2024 18:35)
Hallo Arno,
vielen Dank für die Infos. Das klingt, also ob es glücklicherweise doch einfacher für uns Urlauber wird.
Viele Grüße
Diana
Arno Stoehr (Sonntag, 27 Oktober 2024 22:19)
Aktuell war ich im September 2024 in New Hampshire, Connecticut, Vermont, Massachusetts, Rhode Island und New York. Ich habe bei verschiedenen Kraftstoff- Marken mit der Advanzia- Mastercard (gebührenfrei) an der Zapfsäule bezahlt. In den meisten Fällen genügte die PIN, zweimal musste nicht mal die eingegeben werden. Fazit: genau wie in Deutschland.
Diana Tambour (Dienstag, 04 Juli 2023 19:34)
Hallo Alfred,
oh je, deine Erfahrung mit der einbehaltenen Kreditkarte 2016 hört sich ja nach einem Alptraum an, denn ohne Kreditkarte ist das Reisen um einiges schwieriger geworden.
Vielen Dank für deine Tipps rund um AMEX und die verschiedenen Tankstellen! Das ist tatsächlich sehr hilfreich!
Viele Grüße
Diana
Alfred (Sonntag, 02 Juli 2023 16:19)
Lösung für das leidige Thema ZIP-Code beim Tanken in den USA
Hallo,
bei meiner dritten USA-Rundreise (2016) musste ich leider feststellen, dass inzwischen an der Mehrzahl der Tankstellen beim Bezahlen mit einer deutschen VISA- oder Master-Card der ZIP-Code abgefragt wird, der aber auf Kreditkarten deutscher Banken nicht gespeichert wird, wie mir die Landesbank Berlin auf Nachfrage bestä-tigte. Leider musste ich erleben, dass an einem Sonntag in Washington D.C. bei 5 angefahrenen Tankstellen kein Personal vor Ort war; meine ergebnislosen Versuche mit den üblichen Tipps aus dem Internet (ZIP-Code 00000, Heimatort oder aktueller Tankort) führten dazu, dass meine Kreditkarte gesperrt wurde – worüber man natürlich von seiner Bank nicht informiert wird!
Bei meiner vierten USA-Rundreise (2023) habe ich eine auf Grund eines Hinweises eine American Express Kreditkarte (AMEX Blue Card) mitgenommen und damit folgende Erfahrungen gemacht:
Shell: AMEX funktioniert ohne PIN- und ohne ZIP-Abfrage
Exxon, 7 Eleven: AMEX funktioniert mit PIN- und ohne ZIP-Abfrage
Sinclair: AMEX funktioniert mit PIN- und und ZIP-Abfrage (Wohnort), aber man darf die an der Zapfsäule er-scheinende Receipt-Anfrage nicht beantworten (sonst wird der Tankvorgang abgebrochen, bevor er begonnen hat), sondern nimmt einfach den nozzle und tankt; da die Receipt-Abfrage danch verschwunden ist, erhält man keine Quittung
Philpps 66, Conoco: AMEX funktioniert mit PIN- und und ZIP-Abfrage (Wohnort)
THEORIE: Bei American Express erfolgt die Herausgabe der Kreditkarte durch das Unternehmen selbst ohne eine dazwischengeschaltete (deutsche) Bank. Ich vermute, dass aus diesem Grund im Gegensatz zu den von deutschen Banken herausgegebenen Kreditkarten keine Authorisierungsprobleme auftreten.
TIPP: Besorgt Euch die kostenlose AMEX Blue Card! Damit kann man übrigens hier auch bei LIDL und ALDI bezahlen.