DIE GESCHICHTE UND DIE EREIGNISSE RUND UM DIE BOSTON TEA PARTY

So mancher fragt sich vielleicht: Was hat Boston mit Tee zu tun? Nun, eine ganze Menge! Mit der Bostoner Tea Party begann nämlich eigentlich der Aufstand der amerikanischen Kolonien gegen das Mutterland England und damit der Unabhängigkeitskrieg.

 

Der Widerstand gegen das Mutterland schwelte natürlich schon längere Zeit und war nichts, das von heute auf morgen entfacht wurde. Den Kolonisten wurde nämlich mit der Zeit immer deutlicher bewusst, dass das Mutterland nicht so sehr auf die Entwicklung der Kolonien bedacht war, sondern vielmehr das Augenmerk auf die Wirtschaft im Königreich selbst legte. Nach dem Siebenjährigen Krieg waren die britischen Finanzkassen schließlich leer und man suchte nach einem Weg, um diese wieder zu füllen. Der britischen Regierung kam zu dem Zeitpunkt die zündende Idee, dass ein Mittel zu diesem Zweck doch die Besteuerung der amerikanischen Kolonien sein könne. Das war jedoch eine fatale Entscheidung! Bisher war die Besteuerung sinnvoller Weise vor Ort, also in den Kolonien, erfolgt und man hatte selbst über die zu erhebenden Steuern entschieden. Es war also schon so, dass man in den Kolonien Steuern gewohnt war. Aber: Sie waren bisher ganz eindeutig zur Förderung der eigenen Wirtschaft und der Kolonie gedacht gewesen. Diesmal wurden nun Gesetze zur Besteuerung im fernen England erlassen und kein Repräsentant der Kolonien konnte an diesen Abstimmungen teilnehmen. Dies führte zum empörten Ruf „No taxation without representation“. 

Geschichte und Ereignisse rund um die Boston Tea Party: Boston Tea Party & Ships Museum in Boston
Boston Tea Party & Ships Museum in Boston

Für Verärgerung sorgten vor allem der Sugar Act von 1764 mit hohen Schutzzöllen auf Zucker sowie der Currency Act ebenfalls von 1764, der es den Kolonien verbot, koloniales Papiergeld zu drucken, was bisher von den Kolonien als Mittel benutzt wurde, um ihre Schulden gegenüber dem Mutterland zu begleichen. Am meisten empörten sich die Kolonien aber über den Stamp Act, der ein Jahr später, 1765, erlassen wurde. Er erlegte eine Steuer auf sämtliche Druckereierzeugnisse, also Zeitungen, Flugblätter, Dokumente und Schriften. Sogar Spielkarten und Würfel waren davon betroffen. Das wollte man in den amerikanischen Kolonien nicht einfach so hinnehmen! Der Widerstand brodelte nun noch mehr. 1765 begann man mit einem teilweisen Boykott britischer Waren, v. a. in New York. Die Stempelagenten verließen aufgrund von tätlichen Angriffen der Kolonisten ihre Stelle. Der Widerstand wurde vielfach durch die Vereinigung „Sons of Liberty“ geschürt. Benjamin Franklin legte als Vertreter der Kolonien direkt vor dem britischen Parlament die Sichtweise der Kolonien dar. Im März 1766 wurden die Gesetze durch das britische Parlament widerrufen. Aber das reichte noch nicht aus. Denn ein weiterer immenser Streitpunkt waren die von den Kolonien zu erbringenden Quartierleistungen. Diese verlangten, dass die Kolonien für die Unterbringung der britischen Truppen auf amerikanischem Boden aufkommen sollten. Über das sogenannte Boston Massaker empörten sich inzwischen alle Kolonien. Dabei hatte sich ein Streit über die Quartierleistungen entfacht, der von den Briten blutig niedergeschlagen wurde und bei dem fünf Zivilisten in Boston ihr Leben verloren. 1767 wurden dann weiterhin auf viele Artikel Steuern erhoben, auch auf Tee. Durch den Boykott britischer Waren, dem ein Einfuhrstopp gefolgt war, lenkte die britische Regierung schließlich ein und hob die Steuern auf – bis auf eine Ausnahme: die Steuern auf Tee. Zu jener Zeit war Tee ein nicht nur in England, sondern auch in den Kolonien äußerst beliebtes Getränk. Die Steuern auf den Tee waren besonders hoch, was wahrscheinlich auch der Grund dafür war, dass die britische Regierung diese Steuer beibehielt.

 

In den amerikanischen Kolonien aber schickte man die Teeschiffe der East India Company, die das Monopol für den Handel mit Tee in den amerikanischen Kolonien hatte, wieder zurück. Einzig Boston war eine Ausnahme, denn hier war der britische Gouverneur mit der East India Company selbst involviert und bestand auf die Erfüllung der Gesetze. Nun folgte ein Schritt auf den nächsten: Am 17. Dezember 1773 stürmten 90 als Mohawk-Indianer verkleidete Kolonisten in die Sitzung des Stadtrats von Boston und verlangten, das Entladen der Teekisten zu stoppen. Als der britische Gouverneur sich jedoch nicht zum Einlenken bereit erklärte, zogen sie zum Hafen, enterten die drei dort vor Anker liegenden Schiffe „Eleanor“, „Beaver“ und „Dartmouth“ und warfen insgesamt 342 Teekisten in das Meer im Hafen von Boston! Dieses Ereignis ging als „Boston Tea Party“ in die Geschichte ein. 

 

Ähnlich wie in Boston fanden nun in den anderen Kolonien ähnliche Aktionen statt, bei denen neue Lieferungen an Tee und auch schon vorhandene Teevorräte zunichtegemacht wurden. Man kann sich leicht vorstellen, dass man sich dies im Mutterland nicht einfach so gefallen lassen wollte. Und so nahmen die weiteren Ereignisse ihren Lauf...

 

In Boston kann man im Boston Tea Party Ships & Museum auf der Beaver und der Eleanor diese Ereignisse Revue passieren lassen.

 

Informationen findest du unter:

https://www.bostonteapartyship.com/

Geschichte und Ereignisse rund um die Boston Tea Party: Übersicht

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